Karibik Törn Juni 2015-August 2016
Meine Reise, die ich schon so lange geplant hatte, begann mit vielen Hindernissen, so dass ich zu Beginn meines Sommersegeltörns schon fix und fertig war, und ich das Gefühl hatte, ich komme nie
weg. Ich wollte ursprünglich nach Schottland und den Kaledonian Kanal Befahren, und zum
September 2015 wieder zu Hause sein…
27.05.2015
Abgelegt um 9.30 Uhr um den 10.00 Brückenzug in Eldena zu bekommen. Wetter
ist durchwachsen, Sonne und Wolken lösen sich ab, aber es ist trocken, kein
Regen. Der Wind kommt böig aus West mit24-28 Kn. Segeln macht Spaß, da
kaum Welle. Leider muss ich ständig kreuzen, aber Boot macht gut fahrt. Will
gegen 16.00 gerade mal wieder eine Wende für die Kreuz machen, (etwa Pos.
Ortschaft Drigge, 54°17´14 N / 13°10´12 W), da bricht mir der Pinnen Kopf vom
Ruder ab. Der auf der Ruderwelle aufgeschweißte Pinn, der die Verbindung zur
Ruderwelle herstellt, ist abgebrochen, ich hab die Pinne in der Hand. Sofort erst
mal die Segel runter und den Anker raus. So, Boot liegt fest, was nun. Bloß gut,
dass mir das noch in ruhigen Gewässern passiert ist, auf der freien See wäre das
ein Seenotfall. Ich tröste mich damit, daß es ein Glück im Unglück ist. Die
Marina Neuendorf liegt auf Sichtweite gegenüber, kann sie per Handy
kontakten. Sie verweisen mich auf ein Hilfe Unternehmen aus Altefähr. Ich
nehme Verbindung zu der Firma auf, es etwa so ein ADAC auf dem Wasser. Ich
will schon die Festmacher klar machen, da schlägt mir aus der Backskiste ein
Dieselgeruch entgegen. Auch das noch, die Leinen sind mit Diesel getränkt. Die
Ursache ist auch schnell gefunden. Der auf dem Tank aufgeklebte
Ultraschallgeber, der den Dieselstand misst ist undicht. Nach ca. einer Std
kommt ein Schlauchboot mit starkem Motor und schleppt mich bis unter dem
Kran von der Marina Neuendorf. Abschleppdienst Bezahlt und mit der Marina
den Kran Termin gemacht. Ich hab mich geschämt, wegen der versauten und
stinkenden Festmacherleinen. Meine Frau angerufen, das sie mich per Auto
abholen kann. Am Abend bin ich wieder zu Hause in Greifswald.
28.05.2015
Um 09.00 wird die Seawind aus dem Wasser gehoben und in Lagerbock gestellt.
Ich gehe sofort dabei und baue das Ruder aus. Nun packe ich alles ins Auto und
fahre nach Greifswald zur Edelstahl Firma Zciotec. Bloß gut, das ich einen guten
Draht zu den Leuten in der Firma habe, mir wurde sofort geholfen. Es wurde ein
neuer Pinn aufgeschweißt, gute Arbeit. In der Zwischenzeit bin ich wieder zurück
zum Boot und habe den Tankgeber ausgebaut und neu verklebt. Gegen 18 .00
hab ich das reparierte Ruder wieder.
29.05.2015
Wieder nach Marina Neuendorf zum Boot gefahren und Ruder wieder eingebaut.
Tankgeber noch mal mit Epoxi und Glasfaser beschichtet, sollte nun für länger
dicht sein. Da jetzt Wochenende ist kann das Boot erst am Montag wieder ins
Wasser gesetzt werden, also Ruhetag bis zum Montag. Kann auch das Epoxi gut
durchhärten. Aber ich hab Zeit, meine Festmacher Leinen zu waschen.
Grobwäsche im Garten mit viel Wasser und Spülmittel. Ich bin meiner Frau
auch dankbar, dass ich die Leinen dann noch mal in der Waschmaschine
waschen kann. Sie stinken zwar immer noch nach Diesel, aber man kann sie
wieder anfassen. Ich hoffe, dass die sich noch von allein mit der Zeit ab
Lüften…..Haben sie dann auch, so ab Schottland!
01.06.2015
08.00, das Boot schwimmt wieder. Fahre an Steg und mache rein Schiff. Bei der
Kontrolle des Fäkalien tankens stelle ich fest, das Wasser darin ist. Nicht so
schlimm, Seeventil auf und abpumpen. Beim Abpumpen höre ich eigenartige
knack Geräusche, denke aber nichts Böses, wundere mich nur. Plötzlich ein
scharfes Geräusch als wenn etwas reißt oder bricht. Sofort Klappe zu den
Seeventilen auf und bin auf Wassereinbruch gefasst. Gott sei Dank, alles
trocken, aber was war das? Ich mache die Luke zur Bilge auf und sehe, das sich
da Dreckwasser sammelt, der Geruch sagt mir auch, woher das Wasser kommt
.Der Fäkalientank ist gerissen. Jetzt schlägt auch mein Bilgenalarm an. Na
4
Prima. Habe mit meiner Frau Monika abgesprochen, das ich zu 11 00Uhr zu
Hause bin, ich mein Auto abstelle und sie mich dann zum Boot zurück fährt.
Klappt auch soweit alles, nur das ich den Schaden am Tank runterspiele um sie
nicht noch mehr zu beunruhigen, da sie sowieso schon unkt-, Bleib zu Hause, das
sind alles schlechte Vorzeichen….. Wir sitzen noch im Restaurant der Marina
und trinken noch einen Kaffee. Gegen 14 00Uhr verabschieden wir uns und
Monika fährt wieder nach Hause. Ich zum Boot und die Toilette ausgebaut, der
Deckel vom Tank macht Probleme, aber ich bekomme ihn dann doch runter. Der
Tank ist im unteren Bereich ca. 30 cm aufgerissen. Kann nur die Entlüftung
dicht gewesen sein, nach kurzer Untersuchung hab ich den Übeltäter gefunden.
Das Loch vom Entlüftung Knopf an der Bordwand hat irgend so ein Spaßvogel
dichtgeschmiert. Das kann nur im Winterlager in der Halle passiert sein. Ich bin
stink Sauer, aber was Solls!! Riss vom Tank sauber gemacht, angeschliffen und
mit Epoxi und Glasfasermatte dicht gemacht. Mit der Zeit ist es 22.00 geworden
und es wird dunkel. Im Boot stinkt es nach Epoxi. Ich lasse alle Luken auf,
obwohl es arschkalt ist und gehe in die Koje..
02.06.2015
Hab leidlich geschlafen, simuliere, wo ich Dichtungskleber herbekomme. Am
Morgen laufe ich zur Bootswerft, die sich hier auf dem Gelände befindet und
habe Glück, ich kann 2 Kartuschen kaufen. Nun den Deckel wieder aufkleben
und die Toilette wieder aufbauen. Die Seawind ist wieder Startklar. Nun nur
noch zum Marina Büro und auschecken. Der Wind hat zwar aufgedreht aber ich
will endlich los. Also gegen 13. 00 Leinen los und auf ein neues, Richtung
Stralsund. Wind zwischen 25-30 Kn aus SW.Es geht zügig zu Ziegelgraben
Brücke nach Stralsund und ich bekomme locker den Brückenzug um 15.00Uhr.
Der Wind hat etwas abgenommen, aber weiter aus SW. Als ich Altefähr vorbei
segle, spinnt mein Tiefenmesser, was ist denn das nun wieder ??Mein Echolot
zeigt nichts mehr an. Ich Segle noch bis Barhöft und gehe dort vor Anker auf dem
Ankerplatz Reede 1.Natürlich kontrolliere ich sofort die Anschlüsse zum Echolot,
setze die Kabel nach, aber ohne Erfolg, das Echolot zeigt nichts an. Muss morgen
mit Elu reden, bleibe die Nacht hier vor Anker.
03.06.2015
In der Nacht geht der Wind auf W und dreht auf, Windanzeige zwischen 28-38
Kn. Ich liege aber hier am Bock Ankerplatz sicher und ruhig. Am Morgen rufe ich
Raik, den Elu an, er kann mir jetzt auch nicht viel sagen, will sich aber am
07.06.2015 den Schaden ansehen, das heißt, wieder abbrechen und nach Hause,
es soll nicht sein , ich komme nicht weg, aber ohne Echolot will ich nicht nach
Schottland segeln. Da es noch 4 Tage hin sind, bis der Elu Zeit hat, entschließe
ich mich, noch eine Rügen Rundreise einzuschieben, was soll´s……
04.06.2015
In der Nacht legt sich der Wind, ich gehe um 04.00 Anker auf, und laufe mit SW
Wind ,15-22 Kn auf die Ostsee. Ich bekomme längs von Hiddensee ein bisschen
Welle, und mit einmal zeigt mein Echolot wieder an. Ich bin noch skeptisch, aber
die Anzeige bleibt stabil. Wenn das so ist, dann kann mein Schottland Törn doch
beginnen. Also Kurs gesetzt auf Dänemark. Nach etwa 6 Std, der Wind nimmt
weiter ab, ca.8-12 Kn. Echolotanzeige ist wieder weg, so ein Mist. Ich denke,
wenn die Anzeige da war, so kann der Fehler nicht so groß sein, nur eine Kontakt
Sache. Ich suche im Hafenhandbuch nach einer Marine hier in Dänemark, die
auch Reparaturen machen können. Ich entscheide mich für die dänische Marina
in Dragor. Gegen 18 .00 lege ich in Dragor an. Heute kann ich nichts mehr
machen, Außer noch mal die Anschlüsse zu prüfen, ohne Erfolg.
Ich habe noch ein weiteres Problem, ich bekomme mein neues Handy nicht mehr
aufgeladen, nicht mit Kabel über 12V und auch nicht über Kabel mit 220V. Ich
versuche es immer wieder, da der Akku fast leer ist, aber er macht es nicht. Ich
gebe es auf!!
05.06.2015 und 06.06.2015
Am Morgen gleich auf die Suche nach einem Elektriker gegangen und auch einen
gefunden. Nur kann er nicht gleich mitkommen, er meldet sich dann bis
spätestens 10.00 Uhr bei mir. Ich sitze im Boot und warte, aber nichts passiert.
Um 11.00 mache ich mich auf die Socken, um ihn zu finden, seine Werkstatt ist
abgeschlossen und von ihm nichts zu sehen. Über Marina Büro versuche ich ihn
anzurufen, aber er meldet sich nicht. Mein Handy ist auch tot, und lässt sich
auch nicht mehr aufladen. Nun habe ich die Faxen dick, um 12.30Uhr mache ich
Leinen los und setze Kurs zurück nach Greifswald.
Ich segle die Nacht durch. Ab 6.00 wechselt der Wind ständig. Die letzten 10 Sm
fahre ich mit Motor. Am 6.6.15 bekomme ich den Brückenzug in Wieck Eldena
um 16.00 Uhr, und mache 16.30 wieder an meinem Stammpatz im Holzteich fest.
Meine Monika kann nur noch mit dem Kopf schütteln, als ich am Abend wieder
zu Hause vor der Tür stehe.
09.06.2015
Rayk, der Elektriker, kommt und findet den Fehler. Das Kabel vom Lot-Geber
zur Anzeige lag zwischen Rumpf und Einbauschale, und ist dort wohl gequetscht
worden, so dass eine Ader unterbrochen wurde. Jetzt erklärt sich auch, warum es
auch mal kurzzeitig wieder Funktionierte. Kabel wurde gekappt und neu
verbunden. Echolotanzeige funktioniert wieder.
Nun Baustelle 2-Handy.Ich zu T-Punkt in HGW und Handy reklamiert. Auch der
6
Verkäufer konnte mit neuem Ladekabel das Handy nicht aufladen, sein
Kommentar, dann ist es wohl Kaputt. Es wird ein Neues bestellt, dieses ist aber
erst am 11.06.2015 da, na Prima. Das Nächste was mich ärgert, alle Bilder und
Videos, die ich zum gebrochenen Ruder gemacht habe sind verloren, schade.
11.06.2015
Hab die letzten Tage recht unruhig verbracht, alles noch mal durchgecheckt und
um gestaut. Am 11. 6 endlich mein neues Handy bekommen, das alte Neue
konnte nicht repariert werden. Aber das neue scheint in Ordnung zu sein. Ich
hoffe nun ist alles OK und ich kann starten. Moki liegt mir ständig in den Ohren,
das ich es mir noch mal überlegen soll und nur eine kleine Tour machen soll.
12.06.2015 und 13.06.2015
Zweiter Start Versuch !!
Abgelegt um 10.30 Uhr und den Brückenzug in Wieck um 11.00 bekommen.
Wind so um die 12-15 Kn, NO-O ,also optimal. Ich wollte eigentlich wieder bei
der Reede 1 die Nacht vor Anker gehen, aber der Wind ist so gut, ich segle die
Nacht durch. Technisch ist endlich alles ok so dass ich endlich richtigen Spaß am
Segeln habe. Die Nacht vergeht ruhig, nur die Seeschiffe nerven ein wenig, so
dass ich nur mal kurz überdruseln kann. Der Wind dreht auf N bei 10 -12 Kn.
Die Passage kurz vor Marina Helsingor ist etwas sehr stressig, da sich hier die
Fähren nach Schweden im min Takt kreuzen, und die fahren mit einer
unerhörten Geschwindigkeit, so das nicht nur ich, sondern auch andere Segler ,
froh sind dadurch zu sein.
Gegen 16.00 Uhr hab ich das Boot in der Marina Helsingor festgemacht.
Marina Helsingor
14.06.2015-15.06. 2015
In der Nacht zieht es zu, es regnet und der Wind frischt auf, um die 30 Kn, und
das noch aus NO also genau für mich von vorn. Ich mache Hafentag, und sehe
mir den Ort an. Ab morgen bleibt die Windrichtung, aber es soll ruhiger werden.
16.06.2015
Gegen 08. 00 Uhr abgelegt. Kurz nachdem ich aus dem Hafen raus bin bekomme
ich vom Motor ein einen Alarm Ton. Was ist denn nun schon wieder, also wieder
zurück und Motor prüfen. Bin gleich wieder an den Anleger, den ich gerade
verlassen habe. Der Impeller hat sich verabschiedet. Kein Problem, ich hab ja
einen neuen. Dachte ich, nur der Neue passt nicht. Bloß gut, es gibt hier einen
Yachtausrüster der sollte den Passenden haben. Ich also mit dem alten Impeller
hin. An Hand der Verpackungsnummer. suchen wir den Passenden Impeller, Er
ist zwar da, aber er passt ja nicht. Die dänischen Verkäufer sind sehr hilfsbereit,
aber haben nicht so den Durchblick, sie wollen mir einen Bestellen, es dauert
aber 2 Tage. OH- Mann, ich liege mal wieder fest. Ich trottle wieder zur Seawind,
was soll ich machen, ich muss warten… Im Boot vergleiche ich noch mal die Nr.
auf dem Impeller mit der Nr. auf der Verpackung, da stimmt doch was nicht, die
Nr. auf der Schachtel stimmt nicht mit der Nr. auf dem Impeller überein. Da
muss der Impeller mit der Verpackung vertauscht worden sein. Ich wieder hin
zum Yachtausrüster, den Impeller mit der Richtigen Nr. gekauft und auch gleich
eingebaut, und siehe, er passt. Am liebsten hätte ich Wendel und Rados
Yachtausrüster angerufen und auf den Pott gesetzt, aber es hätte nur noch mehr
gekostet, und sonst nichts gebracht…, jedenfalls bin ich stink sauer. Auch der
Wind legt wieder zu und bleibt auf N- NW, so dass ich weiter fest liege und auf
passendes Wetter warten muss
20.06.2015 und 21.06.2015
Wind ist zwar nicht optimal, aber ich will weiter, mir wird am Steg die Zeit lang.
Um 04.00 lege ich ab und fahre mit Motor bis Eingang Kattegat. Ab hier Segel
hoch, ich kann zwar nicht direkten Kurs halten aber ich segle. Wind 4-5 Kn aus
NW-W. Ich mache einen Langen Schlag Richtung Grena°, und kann dann Kurs
auf Anhold nehmen. Die Insel passiere ich Bb, und kann dann Kurs auf Insel
Laesö nehmen, welche ich dann am Morgen des 21. 06. Passiere. Gegen 6.00 Uhr
nimmt der Wind ab, knappe 5 Kn. Ich laufe jetzt Richtung Strandby. Die letzten
8 Sm motore ich. Strandby war ich schon mal, ist ein schöner kleiner
Fischereihafen mit guten Liegeplätzen. Auch die Versorgung ist Prima.
Ein wenig geschlafen und dann eingekauft, DK (30 L) gebunkert und Wetter
gecheckt. Morgen optimaler Wind, also früh in die Koje denn es geht weiter.
22.06.2015
Gegen 04.30 Uhr abgelegt, Wind 6-12 Kn; SO-NO. Auf der Reede vor Skagen
liegen viele Seeschiffe vor Anker, oder auch nicht. So ein Kreuzfahrschiff zwingt
mich die Windfahne rauszunehmen und eine Wende zu fahren. Die nehmen
keine Rücksicht auf Segler. Was soll´s, die sind stärker!! Gegen 9.00 runde ich
Skagen und kann direkten Kurs auf Norwegen nehmen. Das Wetter ist super,
leichte Wolken sonst Sonne pur, ein wirklich schöner Segel Tag. Unterwegs
kreuze ich den Kurs der Dreimastbark „Alexander von Humbold II“. Ein
wirklich schöner Anblick. Auch sehe ich Rennyachten die eine Regatta segeln
Richtung Schweden.
Gegen 23.30 lege ich in Lillesand (Norwegen) an. Die Anfahrt ist auch bei
Dunkelheit kein Problem, außerdem wird es ja auch nicht wirklich richtig
dunkel.
23.06.2015
Gegen 9.00 Uhr abgelegt und die norwegische Küste längs Richtung Mandal. Ab
13.00 Uhr verschlechtert sich das Wetter rapide, es ziehen dunkle Wolken auf
und es kommen Regenschauer rüber. Auch das Barometer fällt, und über Funk
höre ich Sturmwarnungen. Ich werde mir wohl ein ruhiges Plätzchen suchen
müssen. Laut Hafen-Handbuch laufe ich kleine Marina an, ist aber nur ein
kleiner Anleger und keine Marina, das war nichts, also weiter. Nach ein bisschen
Slalom fahren zwischen kleinen Inselchen sehe ich einen Anlegersteg wo nur ein
Motorboot liegt, schön Windgeschützt. Ich lege an und freue mich einen ruhigen,
Die Insel heißt Dvergöja (Ps.58°03´56N-08°03`56O) und ich bin glücklich. Leider
hält diese Idylle nicht lange, ab ca. 16.00 kommt Betrieb an den Steg. Ein
Motorboot nach dem anderen macht am Steg fest. Es werden schon Päckchen
gelegt und es wird laut. Grills werden an Land gebracht und die Musik wird
immer lauter. Ich unterhalte mich mit Leuten, und bekomme mit, dass hier
heute Sommersonnenwende gefeiert wird. Das ist nichts für mich, es ist noch
nicht zu spät, also Leinen los und ab zur Marina Kristiansand, ca.4 Sm entfernt.
Die Marina ist proppenvoll, ich erwische einen Platz. Der ist nicht Ideal da ich
ganz schön eingequetscht liege, aber ich bin fest. Nicht lange, ein Typ macht mir
klar, daß das ein privater Anleger ist und ich hier nicht bleiben kann. Weiter
finde ich keine freie Box. Ein freundlicher Norweger sagt mir, das nicht weit von
hier eine Marina ist, wo noch Platz sein sollte. Wieder Leinen los.
Der Wind hat deutlich zugelegt, er kommt in Böen deutlich über 30 Kn aus
W-NW, das ist aber kein Problem, da ich gut im Landschatten bin. Versuche die
Marina ausfindig zu machen, sehe aber nur, dort wo laut Seekarte eine Marina
sein soll, einzelne Anleger. Halte auf eine Stelle zu, wo ich mit dem Fernglas
Masten ausgemacht habe. Na bitte, geht doch, die Masten entpuppen sich als
eine kleine Marina mit Schwimmstegen. Der Hafen gehört zur Insel Flekkeröya.
Ich mache die Seawind fest und suche einen Hafenmeister. Da ich keinen finde,
frage ich mal in einer kleinen Gaststätte nach. Mir wird gesagt, wenn ich keinen
Blödsinn mache, kann ich dort ein paar Tage liegen bleiben. Na – besser geht´s
nicht. Für mich ist die Welt wieder in Ordnung.
24.06.2015 und 25.06.2015
Wetter hat sich verschlechtert, es ist zwar nicht kalt, aber es kommt immer mal
ein Schauer durch und der Wind jault mit 30-40Kn in den Wanten. Aber auch die
Sonne schaut so ab und an mal durch. Ich verbringe die Zeit mit Einkaufen,
Putz- und Flickstunde und ich sehe mir die Insel an. Auch am nächsten Tag
ändert sich das Wetter nicht, aber ich hab einen super Liegeplatz. In der Nacht
soll, laut Wetterbericht, der Wind nachlassen, und ich bereite mich auf den Törn
nach Schottland vor. Zum Abend lässt der Wind auch nach.
26.05.2015 1.Reise Tag
12
Abgelegt um 3.30 Uhr. Ein herrlicher Sonnenaufgang verspricht einen schönen
Segel Tag.
Auch der Wind ist gut,- W-mit 12-14 Kn. Auch den Kurs kann ich direkt auf
Schottland setzen. Ab etwa 12.00 Uhr gibt es Windspiele, er Dreht auf SW mit
5-8 Kn und weiter auf S. Ich werde über Funk angerufen, ca. 3 Sm hinter mir ist
eine Yacht und wir schwatzen ein wenig. Er will zu den Shetlands und er
wundert sich, dass so eine kleine Yacht auf der Nordsee segelt. Zum Abend
kommt Nieselregen auf und es wird frisch. Etwa um 20.00 Uhr bekomme ich
Besuch, bin auf Pos.57°49`73 N + 05°28`58 O, Eine Gruppe Delfine findet die
Seawind lustig, so dass sie mich eine Std. begleiten. Es macht Spaß ihnen
zuzuschauen, auch sind sie ganz schön Groß.
Die Nacht wird recht kalt, ich ziehe alles an was geht. Leider habe ich keine
Handschuhe, so dass ich mir Wollsocken überziehe, das geht auch. Auch ein
warmer Kakao tut mir gut. Der Wind nimmt zum Morgen immer mehr ab.
27.06.2015 2. Reise Tag
Wind nur noch 6-9 Kn und dreht auf SW – W. Es nieselt und die Sicht ist
schlecht, Nebel und Dunst.
Mein Etmal für den ersten Tag: 126 Sm, nicht schlecht.
Ich bin erstaunt wie blau das Wasser hier ist, schade, dass die Sonne nicht
durchkommt und es so frisch ist.
Ab etwa 9.00 Uhr starte ich den Motor, da bei der hohen Dünung die alles
klappert, somit kommt etwas ruhe ins Boot. Bei 11.00 Uhr wird es klarer, aber
auch der Wind frischt auf, erst auf 18.23 Kn, dann Pegelt er sich auf 24-30 Kn
ein. Jetzt bekomme ich den Wind genau auf die Nase, ich muss kreuzen, und
muss vom direkten Kurs nach Schottland abweichen. Auch baut jetzt die Welle
mächtig auf, schätze so um die 3-4 m. Den Motor möchte ich nicht laufen lassen,
da die Seawind in der kurzen und hohen Welle mächtig arbeitet. Jetzt 13.Uhr
kürze ich das Großsegel vom 1.Reff auf das 2. Reff, und die Genua auf ½. Jetzt
liegt das Boot ruhiger und macht gut Fahrt, leider nicht in die richtige Richtung,
aber gen Westen. Ich will die Windfahne neu einstellen, und schalte kurz auf den
elektr. Windpilot ST 2000 um. Was ist das, ich habe auf der Anzeige ein Signal,
aber er arbeitet nicht. Der ist neu, erst 2 Monate alt. Bloß gut, ich habe noch die
alte als Reserve mit, also erst mal die nehmen.
Nun habe ich selbst Jahre lang auf Bohranlagen gearbeitet, aber nun bei dem
aufkreuzen und dem Wind sind sie doch ganz schön nervig.
Bei 23.00 Uhr flaut der Wind etwas ab, und die See wird auch ruhiger. Ich kann
die Genua wieder voll fahren und das Groß im 1. Reff. Auch lasse ich den Motor
etwas mitlaufen, denn so komme ich höher an den Wind, und komme so besser
an den Bohrplattformen vorbei, die Dinger nerven!!
28.06.2015 3.Reise Tag
Ab 7.00 Uhr dreht der Wind auf SW mit 22-28 Kn, das ist gut für mich. Erst mal
mache ich gut fahrt, und ich kann fast den direkten Kurs in die Bucht nach
Inverness halten. Alles prima, bis auf etwa 10 Sm vor der Bucht nach Inverness.
Es zieht eine Gewitterfront auf mit starkem Regen und Böen. Das Gewitter zieht
ab, und mit ihm auch der Wind bzw. das was da ist genau von vorn. Also Segel
runter und Motor an. Dauert nur eine 1,5 Std, dann ist Wind wieder da, mit um
die 10 – 12 Kn, Motor wieder aus. Auf Höhe Fraseburgh beschließe ich den Hafen
anzusteuern. Über UKW Funk rufe ich den Hafenmeister, und der gibt grünes
Licht, er weist mir eine Kammer im Hafenbecken zu, da ich in den
Fischereihafen muss. Nachdem ich die Einfahrt passiert habe sehe ich den Hafen
Meister auch schon winken, ich soll längs neben einer großen deutschen Yacht
gehen. Dort steht auch schon ein junger Mann und nimmt meine Leinen an.
Auch nicht schlecht. Da wir hier direkt an der Kaimauer festmachen, und der
Tidenhub etwa 3m beträgt, brauch ich mich darum nicht zu kümmern.
Nach einem kurzen Schwatz mit meinen Nachbarn auf der SY Jolia falle ich erst
mal in die Koje und schlafe, ich bin in Schottland angekommen.
29.06.2015
15
Hab prima geschlafen. Neben mir liegt die SY Jolia. Die Crew, eine Mutter,
Silke, mit ihren Erwachsenen Kindern auf Sommertörn. Sie haben Probleme mit
ihrem Motor und warten auf einen Einheimischen Monteur. Ich biete meine Hilfe
an. OK, aber erst soll der Monteur nachsehen. Ich muss einkaufen und DK
besorgen(30 L).Auch meint Silke, es ist besser, wenn ich mich beim Immigration
Büro melde. Auch schön für mich ist, das eine Tochter mit Auto angereist ist, so
hab ich eine Fahrerin, um Diesel zu holen. Ich bin begeistert, wie sie bei dem
Links Verkehr klar kommt, ich hätte damit echte Probleme. An der Tankstelle
verwechsle ich Diesel mit Benzin, und Tanke Benzin. Was nun, zum Entsorgen
ist nichts da, und wir haben ein Diesel Auto. Kunden wollen lieber an der Säule
tanken. Ich bin froh dass ich die Tochter von Sylke dabei habe, sie spricht perfekt
Englisch, und kann so die Dame von der Tankstelle überreden, dass ich das
Benzin in ihr Auto gießen kann. Natürlich kostenlos. Makaber ist, ich muss mich
noch dafür bedanken. Nachdem ich nochmal getankt habe, diesmal aber DK,
fahren wir zurück zum Boot und können dann alle herzhaft über meine
Dummheit lachen. Die Crew der Julia ist eine lustige Truppe, wir haben Spaß.
Nachdem ich mich bei der Immigration angemeldet habe, geht
schnell und ist kostenlos, noch einkaufen und eine Elektriker suchen, für meinen
defekten Raymarine Autopilot. Der kommt auch an Bord und sieht sich das Teil
an. Es war nur der Steck Kontakt von dem Kreiselkompass abgerutscht, na, das
hätte ich auch finden können, und Geld gespart. (wieder was dazu gelernt, erst
selber schauen) Der Motor Monteur für die SY Jolia ist auch gekommen. Zu zweit
versuchen sie den Motor (Yanmar) zu starten. Sie meinen, der Diesel sei
verschmutzt, der Kraftstoff muss getauscht werden, was Blödsinn ist. Nachdem
die Beiden weg sind, bittet mich Silke noch mal zum Motor zu sehen. Der Fehler
ist auch schnell gefunden, Die Kraftstoffleitung zum Tank ist verstopft, und die
Rücklauf Düse von der Einspritzpumpe hält den Druck nicht. Wir sind alle
glücklich und trinken ein Bier .Die SY Julia will auch in den Kaledonian Kanal,
somit segeln wir zusammen und begegnen uns in den nächsten Tagen öfter.
30.06.2015
6.30 Uhr abgelegt, auf der Jolia bewegt sich noch nichts. Ich nehme Kurs auf
Inverness.
Heute hab ich ein prima Segelwetter, die Sonne kommt durch, nur der Wind
spinnt hier in der Bucht mächtig. Mal kommt der Wind gut , von einem Moment
auf den anderen geht er fast weg um dann mit Böen von über 30 Kn wieder da zu
sein. Ich hab mehrmals mit Segel reffen mein Tun. Aber alles in allem war es ein
schöner Tag. Interessant sind auch hier die vielen Seevögel, die mich fast ständig
begleitet haben. Leider habe ich keine Ahnung, wie die heißen, ich muss mir mal
was zur Bestimmung besorgen.
Je weiter ich in die Bucht nach Inverness komme, umso stärker macht sich die
Tide bemerkbar, deshalb starte ich auch auf etwa höhe Fort George den Motor,
denn ich sollte erstens hier im Fahrwasser bleiben und zum anderen wird es
langsam dunkel, und ich möchte noch nach Inverness kommen.
So gegen 22.30 lege ich in der Marina von Inverness an, und werde auch gleich
von der Crew der Jolia begrüßt. Sie sind etwa eine Std vor mir angekommen. Mit
einem Bier und einem Erfahrungsaustausch geht der schöne Segel Tag zu ende.
Hier habe ich auch meine erste Begegnung mit der norwegischen SY Celsius, die
ich dann immer mal wieder getroffen habe.
Morgen soll es dann zusammen mit der Jolia in den Kaledonian Kanal gehen.
01.07.2015
Zu 9.00 Leinen los, und unter Motor zum Sealok, erste Schleuse zu Kanal.
Dort angekommen, werden wir sofort vom Schleusenmeister begrüßt, und
eingewiesen, natürlich auch abkassiert. Ich buche ein Transit Ticket, das heißt
21
ich kann nun 8 Tage den Kanal befahren, kann kostenlos an den vielen
Anlegestegen festmachen und die vielen Schleusen und Schwingbrücken sind
Inklusive. Es sind insgesamt 29 Schleusen und 10 Schwingbrücken zu
durchfahren. Das ganze kostet für meine Bandholm 27 -158,40 Pfund+ Schlüssel
für die Sanitären Einrichtungen. Die Passage ist etwa 100 Km lang. Der Höhenunterschied, der zu überwinden ist, beträgt 32 m, bei Schleuse
Loch Oich. Danach kann´s losgehen. Ich bin ein bisschen nervös, da ich bisher selten geschleust habe, und ich alleine im Boot bin.
Aber die Schleuser beruhigen mich,- kein Problem.
Auch gehe ich des Öfteren mit der „Jolia“ durch die Schleuse wobei ich dann im
Päckchen mitgezogen werde. Meine erste Station im Kanal ist die Seaport
Marina. Hier versorge ich mich erst mal mit DK und Lebensmittel und lasse den
sonnigen Tag ausklingen, morgen geht’s weiter.
02.07.2015
Gestartet um 9.00 von der Seaport Marina. Da es eine Kanal Fahrt ist laufe ich unter Motor. Ich muss mehrere Kaskaden Schleusen und Drehbrücken passieren, aber das ist kein Problem, ich bekomme langsam Routine. Das Ufer ist schön grün und Bergig, es gibt überall viel zu sehen, die Motorfahrt ist nicht Langweilig. Auch das Wetter ist super.
Am Loch Ness rolle ich das Genua aus, Wind kommt aus SW mit 20-28 Kn und kaum Welle, muss zwar kreuzen, aber es macht Spaß. Ich will auch das Groß hochziehen, nur leider bemerke ich zu spät, das sich der Schäkel von der Großfall gelöst hat, ich Dussel. Hab gute 20 min zu tun, das Fall bei dem Wind mit List und Bootshaken einzufangen. Die „Jolia, wir sind zusammen aufgebrochen,
segelt mir davon.
Nachdem ich die Segel endlich hoch habe, prima segeln, auf dem Loch Ness. Um 16.00 Uhr segle ich etwa 3 Sm zurück, da ich einen schönen Ankerplatz unterhalb der Burg Ruine „Urquhart Castle“ gesehen hatte. Ps. 57°19´760 N + 04°26`953 W
03.07.2015
Hab eine ruhige Nacht gehabt. Der Morgen sehr dunstig, dicke Wolken hängen in
den Bergen. Anker auf um 7.30 Uhr, und mit Motor, da Wind sehr schwach nach
Fort Augustus. Hier wieder Kaskaden Schleusen und Drehbrücke. Hinter der
Schleuse festgemach. Das Wetter ist auch sonnig, also gehe ich den Ort erkunden
06.07.2015
Pünktlich um 08.00 Uhr können die Jolia und die Seawind in die Sealok Schleuse
einfahren, um dann in die irische See entlassen werden zu können. Jetzt bin ich
wieder in Tide Gewässer, nun drehen die Uhren wieder anders, ab hier muss ich
mit der Strömung leben, mal hilft sie, mal muss ich gegen an.
Letzter Blick zurück auf den Kaledonien Kanal.
Das Wetter klart immer mehr auf, nur leider ist der Wind am Vormittag sehr
schwach, ich habe bis Oban etwa 30 Sm, so dass ich mit Motor fahre. Auch dreht
der Wind ständig. Gegen Mittag kommt Wind auf, und die Jolia und die Seawind
setzen die Segel, es ist ein schön gemütliches Segel. Aber wir haben Spaß.
Gegen 17.00 Uhr kann ich in der Marina bei Oban die Leinen an einem
Schwimmsteg festmachen. Die Marina befindet sich auf einer Felsen Insel, die
„Isle of Karrara“, welche dem Ort Oban vorgelagert ist. Die Marina ist nicht
schlecht, hier gibt es Duschen und ich kann auch meine Wäsche waschen. Aber
Leider ist das Umfeld sehr trostlos. Von der Insel zur Stadt Oban kann man aber
fast Stündlich mit einem Shuttle pendeln.
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Kurz, diesmal hinter mir, kommt auch die SY Jolia an und macht neben mir
fest. Es gibt ein HALLO, als wenn wir uns ewig nicht mehr gesehen haben.
Auch treffe ich hier auf einen Segelfreund aus Greifswald, auf Koni und seine
Frau Beatrice mit ihrer “ SY Nordstern“. Er möchte am nächsten Tag ablegen
und weiter nach NW in die Hybriden Segeln, so das wir nur einen Abend
zusammen sind. Auch von der Crew der SY Jolia muss ich mich verabschieden,
auch sie wollen am nächsten Tag weiter zu den Hybriden. Ich werde noch eine
Tag bleiben. Das Wetter ist im Moment auch nicht so toll, es ist recht regnerisch.
O7.07.2015
Es hat fast die ganze Nacht geregnet. Am Morgen kann ich Koni und Beatrice
noch in strömenden Regen beim Ablegen helfen. Ich verbringe den Tag mit
Duschen, Wäsche waschen, und fahre mit dem Shuttle nach Oban City und sehe
mir die Stadt an.
Oban City
Besonders auffällig ist das Wahrzeichen, die Ruine von „Mc Caigs Folly“ die über
der Stadt thront. Auch die vielen Destillen für den schottischen Whisky fällt mir
auf. Ich hätte mir auch welchen gekauft, aber er war mir zu teuer. Ich suche noch
einen Supermarkt und kaufe noch ein. Mit vollen Taschen geht es zurück zur
Seawind.
Am Abend mache ich mir Gedanken, wie es nun weiter gehen soll. Segle ich nun
weiter in die Hybriden oder gehe ich Richtung Irland. Ich bin hin und her
gerissen, ich schlafe ein. Draußen regnet es mal wieder und ich hab immer noch
keinen festen Plan.
08.07.2015
Um 06.00 lege ich ab. Beim Frühstück habe ich spontan beschlossen, Richtung
Irland zu segeln. Das Wetter ist ruhig, kaum Wind. So fahre ich bis ca. 08.Uhr
mit Motor Richtung SW. Der Wind legt zu, und kommt aus N-NW.
Zwischendurch bekomme ich eine Mail von der „Jolia“. Silke warnt mich
eindringlich nicht bei der Insel Scarba die Straße von Carryvrecan zu befahren,
da es dort sehr gefährliche Strudel und Strömungen gibt. Die Strömung kann bis
zu 8 Kn betragen, und wenn Wind gegen Welle steht so kann sich eine sehr hohe
steile Welle aufbauen. Ich befolge den Rat und halte mich Östlich von Scarba.
Gegen 11.00 Uhr pendelt der Wind zwischen 19 und 30 Kn weiter aus N-NW,
was gut für mich ist. Mit halbem Wind und mit Strom fahre ich 9,5 Kn über
Grund. Auch das Wasser bei der Enge von Island Jura und Scarba ist sehr
unruhig, Große Strudel. Ich bin doch froh, dass ich nicht aus Unwissenheit die
Straße von Carryvrecan genommen habe.
Ich passiere die Straße von Carryvreckan Östlich.
Diese Passage wird auch in dem Buch „Der Keltische Kreis“ beschrieben, und vor
Gewarnt.
09.07.2015
Port Ellen ist ein Kleiner Fischer Ort, mir gefällt es hier. Hier ist alles so ein
bisschen Familiär und gelassen. Auch am Steg kennt schnell jeder jeden. Meine
Bekanntschaft, die Norwegische Yacht „Celsius“, ist auch angekommen. Nun
muss ich mir wirklich ernsthaft Gedanken machen, wie es weiter gehen soll. Ich
spreche per Telefon mit Moki. Sie ist zwar nicht begeistert, aber sie gibt mir
grünes Licht für meine Weiterreise Richtung Westen. Da es nicht
selbstverständlich ist, bin ich meiner Frau sehr dankbar.
Nun nimmt mein Plan weiter zu der Karibik zu segeln Formen an. Zu aller erst
brauche ich Seekarten für meinen Plotter, denn meine deckt nur Mittel Europa
ab. Ich nehme Kontakt zu Hanse Nautic in Hamburg auf, und bestelle die Karten
für die fehlenden Seegebiete: Spanien, Portugal, Kanaren, Kap Verden und
Karibik. Eine freundliche Mitarbeiterin versichert mir, dass die Karten in
spätestens 2 Tagen bei mir sind. Das sind sie auch, leider nicht in Port Ellen. Sie
liegen auf dem Postamt in Paislag (etwa 80 Km von hier) und werden am
Wochenende nicht ausgeliefert. Ich fürchte, ich muss bis Montag warten. Also es
sind Hafentage angesagt.
10.07.2015 bis 12.07.2015
Ich lasse es mir gut gehen, lerne mehrere nette Crews, aus Schweden England,
Irland und Norwegen kennen. Auch mache ich ausgedehnte Spaziergänge über
die Insel.
Mit Putzen und das komplette Boot überprüfen, unter Deck und über Deck,
+Motor vergeht das Wochenende. Hoffentlich kommen am Montag die Karten an.
Rolf, von der „Celsius“ hat schon am Sonntag abgelegt. Das Wetter war an dem
Tag perfekt, aber was soll´s, ich muss warten. Hab auch mein erstes Brot
gebacken, und mit dem Iren Piet gleich warm gegessen, er hatte selbstgemachte
Wurst dazu, und zur Nachspeise gab es schottischen Whisky, Hab dann gut
geschlafen.
13.07.2015 und 14.07.2015
Bin um 08.00 gleich zum Fähranleger, um zu sehen ob ein Bote von UPS dabei
ist. Leider war keiner zu sehen. Meine Adresse hatte ich bei einem Hotel in der
Nähe vom Hafen hinterlegt, aber da war auch noch nichts.
Was war ich erleichtert, als gegen 12.00 Uhr vom Hotel die Nachricht kam,
meine Sendung ist angekommen. Die Karten gleich ausprobiert, alles OK. So nun
kann ich weiter. Bin dann schnell noch mal zum Supermarkt im Ort um noch
frisches Brot und Obst einzukaufen. Unter anderem wollte ich auch noch eine
Flasche Whisky und Bier haben. Die Verkäuferin verweigerte mir aber den
Verkauf von Alkohol, sie durfte erst ab 12.00Uhr Alkohol verkaufen. Da führte
auch kein Weg rein, ich hätte noch genau 20 min warten müssen. Das war mir zu
blöd, da verzichte ich auf Bier und Whisky.
Um 13.30 von Port Ellen abgelegt, es ist fast kein Wind, aber Laut Wetterbericht
soll der noch kommen. Fahre mit Motor bis gegen 14.00 Uhr. Es ist leichter Wind
5-8 Kn- aus WSW. Die Segel stehen zwar kaum, aber mit dem Tiden Strom logge
ich ca. 5 Kn über Grund. Bei 16.30 Uhr, Wind hat zugelegt, nun ca.12-15 Kn aus
W und dreht weiter auf NW. Auch die Sonne kommt zum Abend noch mal durch.
Ich kann es kaum glauben, ich segle 5 Kn durchs Wasser und mit Strom
9,5-10,5 Kn über Grund. Ab 20.00 wird es ruhiger, der Wind hat auch auf N
gedreht. Habe die Genua ausgebaumt, segle Schmetterling.
Etwa gegen 22 00 muss ich mich entscheiden, ob ich nach Belfast in die Marina
Bankor gehe, oder ob ich weiter segle. Bankor liegt jetzt Quer ab. Ich laufe nicht
nach Belfast, ich segle weiter in die Nacht. Leider geht gegen 23.00 der Wind
schlafen, nur noch 1-3 Kn. Die Segel schlagen erbärmlich und ich starte den
Motor. Ich nehme den Ausbaumer weg, und rolle die Genua ein. Das Groß Segel
hohle ich dicht. Nun kippt auch noch der Strom, so dass ich nur noch 2 Kn über
Grund mache, obwohl die Maschine mit 2000 U/min läuft. Ab Kap Belfast
bekomme ich auch noch Welle gegen Strom. Es baut sich eine unangenehme
Kreuz See auf, welche die „Seawind“ durchschüttelt. Ich motore bis ca. 3.00 Uhr,
nun wird es ruhiger und ich kann ein wenig schlafen.
Quer ab von Belfast
Sonnenuntergang Irische See
Sonnenaufgang
Die Nacht ist rum, und ich erlebe einen schönen Sonnenaufgang. Der Wind
kommt aus WSW mit 9-11 Kn. Ich habe um 06.00 Uhr 85 Sm zurückgelegt.
Kurz nach 6.00 geht der Wind weg, Ich starte wieder den Motor. Der Wind spinnt
rum, er kommt aus allen Richtungen.08.30 Uhr, es fängt an zu regnen, aber der
Wind pendelt sich auf NW ein mit 5-10 Kn, Motor aus, das reicht zum
gemütlichen segeln. 10.00 Uhr, Wind wieder weg. So geht das Spiel den ganzen
Tag. Segel hoch, Motor aus, Segel runter, Motor an. Zum Nachmittag kommt
aber die Sonne durch, so dass es ein schöner Tag wird. Ich bin gerade am
Bailey Leuchtturm vorbei, da kippt wieder der Strom, so dass ich mit nur knapp
3 Kn über Grund auf Dublin zuhalte.
Leuchtturm Bailey.
Schon von weitem sehe ich vor der Hafeneinfahrt eine Menge Segel. Dort findet
gerade eine Regatta statt. Na da muss ich dann ja wohl durch. Im Slalom fahre
ich in das Hafenbecken von Dublin.
Es ist schon kurios, den ganzen Tag sehe ich keine Segel, und wenn ich den
Hafen anlaufe habe ich ein ganzes Nest, min 50 Boote. Es ist gegen 20.00 Uhr,
ich finde einen guten Liegeplatz, und mache das Boot fest. Ich mache mir noch
was zu essen, trinke ein Bier und verschwinde in die Koje. Ca. 157 Sm habe ich
in den letzten 1,5 Tagen im Kielwasser gelassen.
15.07.2015 bis 18.07.2015
Die Marina ist riesen groß. Auf dem Hauptsteg sind mehrere schwimmende
Sanitär Schiffe, so dass die Toiletten und die Duschen dicht am Liegeplatz sind.
Dun Laoghaire Marina in Dublin
An sonsten ist Dublin eine sehr schöne lebendige Stadt, mit vielen Geschäften
Habe hier in einem Online Café meine Seekarten aktualisiert. Das Ganze lief
nicht ohne Probleme, aber am Ende hat es doch geklappt. Auch meine Freunde
von der SY Celsius habe ich hier wieder getroffen.
Die Tage vergingen sehr schnell mit Ausflügen und einkaufen. Habe hier im
Yachtladen noch ein Schnäppchen gemacht, habe mir eine super Ölzeug Hose
gekauft, die mir in den nächsten Tagen gute Dienste geleistet hat.
19.07.2015
Habe noch bei Dunkelheit in der Nacht um 2.00Uhr abgelegt, da ich noch Meilen
machen möchte. Kaum war ich aus dem Hafen, da fing es an zu regnen wie aus
Kannen. Ich motore noch bis zu der Felsen Insel Dalkey Island, die ich außen
umfahre, innen durch traue ich mich nicht bei der Dunkelheit und wegen des
regens, schlechte Sicht. Sobald ich aus der Bucht heraus bin, bekomme ich Wind
aus W mit 12-18 Kn. Motor aus Segel hoch. Aber auch die See nimmt zu, die
Welle ist recht ruppig, aber ich mache gut fahrt. Das Wetter klart aber langsam
auf, und zwischendurch kommt sogar die Sonne mal raus. Nur der Wind nimmt
auch zu, und dreht ständig von W auf S und zurück mit bis zu 26 Kn. So Segel
ich die Küste von Irland runter. Gegen 14.00 Uhr, kurz nachdem ich Rosslare
Harbour Quer ab hatte, baut sich eine tüchtige Welle auf, ich schätze so um die
4 m. Ich entschließe mich, in die Marina nach Kilmore Quay reinzufahren. Die
Anfahrt ist ein bisschen beschwerlich, da es hier einige vorgelagerte Sandbänke
gibt. Ich gehe auf Nr. Sicher, und umfahre die Felsen Inseln Great Saltee und die
Saltee Island Little. Von Seeseite bieten sie einen malerischen Anblick.
Gegen 17.00 Fahre ich in den kleinen Fischerei Hafen ein und bekomme noch
einen guten Liegeplatz. Ich bin noch beim Aufklaren, da kommt ein älterer Herr
und fragt wo ich wohl herkomme, auch sagte er mir, dass er mich bei der
Einfahrt fotografiert hat. Natürlich möchte ich das Bild haben und kann es
kopieren. Auf die Frage, warum er mich fotografierte, meinte er, er wolle das Bild
seinem Sohn zeigen, damit er mal sieht, das eine kleine Segelyacht auch gut für
Langfahrt ausgestattet sein kann und gut aussieht. Das ging mir runter wie Öl.
20.07.2015 und 21.07.2015
Kilmore ist ein kleiner Fischer Ort, ist sehr auf Tourismus eingerichtet, und dem
entsprechend auch alles relativ teuer. Ich hab noch einen kleinen Ausflug zu der
Insel Great Saltee gemacht und auch sonst umhergelaufen.
Statue an einer Gedenkstätte von Vorn
Mit Blick auf die See
Gedenkstätte im Hintergrund die Saltee Island
Bin froh im sicheren Hafen zu sein, denn der Wind hat tüchtig zugelegt, liegt
jetzt bei deutlich über 30 Kn. Der Seenotretter von Kilmore muss auch raus, um
eine engländische Yacht zu Bergen Ich nutze die Hafentage, um auch kleinere
Reparaturen zu machen, einige Pop Nieten am Mast hatten sich
gelöst(Baumniederhalter und Lümmelbeschlag). Die Nieten bekomme ich bei
einem Yachtausrüster und die passende Zange von einer Metallfirma zum
Ausleihen. Alle hier sehr freundlich und hilfsbereit. Leider finde ich hier keine
Duschen.
21.07.2015 und 22.07.2015
Am Morgen legt sich der Wind, so entschließe ich mich um 11.00 abzulegen. Der
Wind kommt aus S mit 23 bis 28 Kn und dreht langsam auf SW, ich muss Gegen
an, bzw. kreuzen. Auch steht vor der Hafeneinfahrt eine hohe Welle. Weiter
draußen wird es ruhiger und das segeln macht wieder Spaß. Am Abend nimmt
der Wind weiter ab und dreht auf W-NW mit 14-22 Kn. Ab 23.00 dreht der Wind
ständig, ich habe nur mit den Segel zu tun, damit sie einigermaßen stehen. Ich
komme nicht dazu, ein wenig zu schlafen. Dazu kommt noch eine sehr hohe
Welle, ist aber Lang, daher kommt kaum ein Spritzer über, obwohl ich ständig so
hoch am Wind segle wie es geht. Ich denke, dass ich hier die ersten Erfahrungen
mit der Nord Atlantik Welle mache. So vergeht die Nacht. Am Morgen gegen
07.00Uhr bin ich vor der Einfahrt nach Cork. Ich trau mich nicht in die Einfahrt,
da ein Kreuzfahrschiff mit hoher Geschwindigkeit aufkommt. Ich lasse ihn lieber
erst vor fahren, und fahre hinterher. Habe dadurch mindestens eine halbe Std.
verdattelt.
Zu der Einfahrt nach Crosshaven, muss ich aufpassen, Tiden Strömung,
Sandbänke und an der Mooring liegende Boote verlangen volle Aufmerksamkeit.
Das Fahrwasser ist aber gut betonnt, auch meine Seekarte ist genau.
Um 8.30 Uhr mache ich an der Marina Salve in Crosshaven fest. Dieses ist eine
kleine Marina, die von einem Holländer betrieben wird. Sie ist zwar nicht so
komfortabel, wie die Royal Club Marina nebenan, aber dafür Bezahlbar.
23.07.2015 bis 27.07.2015
Hafentage, das Wetter ist durchwachsen, Regen und Sonnenschein wechseln sich
ab. Der Wind hat auch tüchtig zugelegt, so dass ich auf ein günstiges
Wetterfenster warte. Auch versorge ich mich mit Proviant für die Biskaya
Überfahrt. In dem Zusammenhang macht mir mein Spiritus Vorrat sorgen. In
einem kleinen Laden bekomme ich so etwas ähnliches, der Heizwert ist nicht so
gut, aber ich kann es nehmen. Zur Sicherheit kaufe ich mir noch einen
Campingkocher mit Gaskartuschen. Auch Die „Seawind“ wir noch mal gründlich
durchgecheckt, die Wanten werden nachgespannt, und Reinschiff gemacht.
Am25. Nachmittags sind noch auf der Keltischen See laut Wetterbericht
Windstärken zwischen 30 und 40 Kn. Das muss ich nicht haben, also beobachten
und warten. Am Montag den 27.07. soll sich das Wetter beruhigen, so dass ich
starten kann. Leider muss ich noch einen Tag dranhängen, denn laut neuestem
Wetterbericht flaut der Wind erst in der Nacht zum Dienstag ab, also warten. Bei
einem Glas Bier in der „Admiral Drake Bar“ fällt es mir auch nicht so schwer.
Montagabend,
der Wind lässt nach, draußen wir wohl noch eine hohe See sein, aber die
Prognose für die nächsten Tage Richtung Spanien sind gut, so dass ich mich
entschließe zu am Dienstag mit dem ersten Morgenlicht zu starten. Ich brauche
schon etwas Sicht, da viele einheimische Boote an Mooringe liegen, die mitten im
Fahrwasser sind, so dass ich nicht das Risiko eingehen möchte eines zu rammen.
28.07.2015 Dienstag
1.Tag
Bin schon um 03.00 Uhr aufgestanden, hab schlecht geschlafen, bin doch etwas
nervös auf das was da kommt, denn die Biskaya hat nicht den Besten Ruf. Mache
mir erst mal einen Kaffee, essen mag ich noch nichts. Dann Laptop an, um die
neuesten Wetterdaten zu holen, sieht gut aus. Es ist noch dunkel, ich muss noch
warten, bis ich wes sehen kann. Sonst ist alles vorbereitet. Ich spiele noch mit
dem Autopiloten rum, um das Display Licht einzuschalten, dabei verstelle ich
Dussel, die Einstellung. Das merke ich aber erst, als ich den Piloten brauche.
Gegen 5.00 Uhr ist es hell genug, und ich lege ab. Ich muss Slalom zwischen den
im Fahrwasser, an den Mooring liegenden Booten, fahren. Bis zum Leuchtturm
54
Roches Point fahre ich mit dem Motor.
Lighthouse Roches Point
Dabei ärgere ich mich auch schon, dass ich die Einstellung vom Autopiloten
verstellt habe, das fängt ja gut an. Nachdem ich wieder einmal einen
Kreuzfahrer passiert habe, der mir entgegen kommt, setze ich die Segel. Der
Wind kommt aus SW mit 12-20 Kn, ich muss ziemlich hoch am Wind segeln, aber
die Welle ist OK. Der direkte Kurs liegt an, also mein Windpilot (Windy)
ausgeklappt und eingestellt. Ich erlebe einen schönen Sonnenaufgang, auch
werde ich ruhiger und freue mich auf die Überfahrt.
55
06.30 Uhr, bin aus dem Landschatten raus, die Wellen werden höher aber sind
rund, das ist OK.
10.30 Der Wind geht auf W, mit 16-21 Kn, die See etwa 2-3 m.
12.30 Die Irische Küste verschwindet so langsam, der Wind legt zu, jetzt
zwischen 22 und 26 Kn. Ich setze das 1.Reff ins Groß. Die Farbe des Wassers
ändert sich von grau-grün zu blau. Delfine begleiten mich, sie spielen mit der
Seawind. Am Nachmittag habe ich um die 28 Kn Wind, die See wird
unangenehm, da ich noch recht hoch am Wind segle.
18.00 Wind nimmt etwas ab, leider nur kurz. Wetter ist aber sonst gut.
19.15 Uhr, ich nehme das 2.Reff ins Groß, dann habe ich in der Nacht ruhe, laufe
jetzt trotzdem, mit fast halben Wind, um die 7-7,5 Kn. Obwohl ein Frachter mir
relativ nah kommt, habe ich ein wenig geschlafen.
Die 1. Nacht ist rum, der Wind kommt mit 15-19 Kn aus W. Die See ist sehr
holperig, wie Kopfsteinpflaster.
06.00 Uhr –Etmal: 162,3 Sm, KK: 192°
Pos. 49°11`600 N ; 008°52`220 W — Gefahren über Grund:162,3 Sm
29.07.2015 Mittwoch
2.Tag
2. Reff wieder rausgenommen. Wind kommt jetzt aus NW mit 13 bis 19 Kn. Ich
haue mich noch mal bis etwa 9.00 in die Koje. Der Wind hat weiter gedreht,
kommt nun aus NNW mit 9-14 Kn. Ich habe ein richtiges schönes Segelwetter,
die Sonne scheint und das Wasser hat ein richtig sattes Blau.
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14.00, Die Genua knallt laufend, da ich vor dem Wind segle, darum Baume ich
sie aus. 16.00 Uhr, habe den Festlandsockel erreicht. Hier Fällt der Atlantik von
etwa 300 m auf ca. 3000 m ab. Die Nacht ist ruhig, nur die Segel schlagen, da der
Wind von achtern kommt mit nur 6-11 Kn. Im AIS erkenne ich einige Fischer
und Frachter, aber diese sind über 5 Sm entfernt, also keine Gefahr.
30.07.2015 – Donnerstag
3.Tag
Der Wind kommt aus N bis NNO. Die Segel hab ich jetzt auf Schmetterling
gestellt, aber das Groß mit der Bullentalje gesichert. Der Wind geht langsam auf
NO und nimmt auch zu, 12-16 Kn. Meine Windy greift wieder, wird auch Zeit,
denn ich hatte bei dem schwachen Wind den elektr. Windpilot drin und der zieht
Strom. Der Windgenerator hat in
der Nacht keinen
geliefert. In der letzten Nacht war es
etwas frisch, aber die
Sonne kommt, und es
wird langsam wärmer.
Bis auf einen Segler,
der mir auf ca. 2 Sm unter Motor entgegen kam, in der Nacht, hatte ich keine
Schiffsbegegnung. Nachdem ich wie immer am Morgen Klarschiff gemacht habe
und das Rigg kontrolliert habe, sitze ich und schaue aufs Wasser, es wird mir nie
langweilig, oder Lese in meinem Tolino. 16.30 Uhr Der Wind nimmt wieder zu
,15-19 Kn aus NO. Mein Tolino ist kaputt, bin auf das Display getreten, die letzte
Seite ist eingefroren. So ein Sch… Im Moment kann ich nichts machen, aber ich
denke, dass ich am Festland so einen neuen E-Book Rider bekomme. Auch habe
ich heute keine Delfine gesichtet.
21.00Uhr Ich setze das Groß ins 1. Reff da der Wind nun mit ca. 24 Kn aus NO
kommt. 21.30 Uhr, Wind nun um die 30 Kn, Groß ins 2. Reff und die Genua auf
2/3 gerefft. In der Nacht messe ich auf der Windanzeige Böen über 35 Kn. Es
baut sich eine unangenehme hohe spitze Welle auf, ich schätze sie auf etwa 3-4 m
die auch keine Richtung einhält, eine richtige Kreuz See. Ich traue mich nicht im
Dunkel auf das Vordeck, um das Groß zu bergen. Die „Seawind“ wird, wie in der
Waschmaschine, hin und her geworfen. Auch die Schläge an der Luv Seite sind
gewaltig. Ich bekomme eine Breitseite und 2 Tassen werden horizontal durch das
Boot katapultiert und liegen zerschlagen auf der anderen Seite auf dem Polster.
Trotz Allem muss ich ein wenig schlafen. In der Koje geht’s nicht, da fliege ich
raus, ich mache mir ein Lager auf dem Plicht im Salon. Hier liege ich zwar recht
eingeklemmt, aber ich liege fest, und kann sogar etwas schlafen.
06.00 Uhr – Etmal: 131,8 Sm
Pos: 45°03`417 N – 09°31`221 W KK 190
Ein sicherer Schlafplatz Gefahren über Grund: 414,5 Sm
31.07.2015 – Freitag
4.Tag
Beim ersten Licht des Tagestraue ich mich auf das Vordeck, um das Großsegel zu
bergen. Ich habe nun nur noch die Genua stehen, und die „Seawind“ läuft
bedeutend ruhiger. Ich habe immer noch eine eklige Kreuz See, ca. 3-4 m,
die das Boot umher schmeißt. Alles ist beschwerlich, das Kaffee kochen, das
aufklaren, selbst der Gang zur Toilette muss vorbereitet werden. Aber
wenigstens mache ich gut Meilen, und der Wind kommt aus der richtigen
Richtung, insoweit stimmt die Wettervorhersage.
15.00 Uhr, die Kreuz See hat sich beruhigt, dafür bläst der Wind mit etwa 30 Kn
in Böen mehr. Die Wellenberge sind höher aber dafür runder und gleichmäßiger
geworden, das holpern und Schmeißen hat aufgehört. Ich denke da sind locker
mal 5 m Wellen dabei. Meine „Windy“ macht einen guten Job, sie hält das Boot
super auf Kurs, ich wüsste nicht, wie ich das sonst überstanden hätte. Auch ist
es deutlich wärmer geworden, selbst in der Nacht. Es ist zu merken, dass ich
an die Spanische Küste komme.
16.00 Uhr, ich komme langsam in die Verkehrs- Trennung- Zone von
Cap Finisterre. Im Radius von 5 Sm habe ich es auf meiner AIS Anzeige mit 23
großen Seeschiffen zu tun, und die sind unheimlich schnell. Das heißt für mich,
volle Aufmerksamkeit. An schlafen ist nun nicht mehr zu denken.
Ein riesen Container Schiff kommt mir so nahe, das ich die Windsteuerung
rausnehmen muss, um die „Seawind“ durch den Wind zu drehen, um eine
Kollision zu vermeiden. Ich hatte ihn vorher schon mal über Funk angesprochen,
aber keine Antwort erhalten. Ich bin dann dicht hinter dem Frachter durch sein
Schraubenwasser durch gefahren. Nach dem ich mich etwas beruhigt hatte, hab
ich den Frachter noch mal über Funk angesprochen, um ihn zu fragen ob er blind
oder besoffen ist. Diesmal kam sofort die Antwort: Sorry, I have not seen her.
Na was soll´s; es ist ja gut gegangen, erst mal ein Bier auf den Schreck. Um zügig
durch die Trennung Zone zu kommen, setze ich das Groß ins 2. Reff und die
Genua voll raus, bei 28-32 Kn Wind aus WSW. Die Welle ca. 4 m. Leider ist es
dunkel, als ich an Kap Finesterre vorbei Segel, so dass ich außer den
Leuchtfeuern nicht viel sehen kann.
06.00 Etmal: 130,5 Sm KK 180°
Pos.42°54`978 N – 009°20`747 W — Gefahren über Grund: 545 Sm
01.August -Sonnabend
5.Tag
Ich komme unter Land von Spanien, und der Wind nimmt ständig ab, aber auch
die Welle. Ich versuche weiter zu segeln, obwohl der Wind nicht mehr weiß was
er will. So spiele ich mit den Segeln herum, Ausbaumer für die Genua raus,
Bullentalje für Groß rein, und kurz danach wieder alles raus. Dabei bin ich
Hundemüde, denn ich habe die letzte Nacht nicht geschlafen. Auch wird es für
mich ungewohnt warm als die Sonne rauskommt, ich glaube nun,- ich bin in
Spanien. Die “Seawind“ treibt langsam mehr, als das sie Segelt, deshalb starte
ich gegen 15:30 Uhr den Motor. Ich beschließe, nach Baiona zu fahren.
Ich habe noch etwa 15 Sm, schade, die hätte ich gern auch noch unter Segel
zurückgelegt.. – Gegen 17.30 mache ich in der Marina von Baiona fest.
Etmal bis den Tag: 56,5 Sm
Ich habe für die Biskaya Überfahrt von Crosshaven bis Baiona
601,5 Sm zurückgelegt,
und das Ganze in 4 Tagen und 12,5 Stunden
Die Marina ist recht groß, aber sehr schön gelegen. Es gibt noch reichlich Platz
zu Anlegen.
Nachdem ich die Anmeldung im Office erledigt habe, muss ich erst mal duschen.
Ich bin so durch den Wind, und lasse mein letztes deutsches Duschbad liegen,
gerade erst aufgemacht. Ich bin kurz drauf noch mal hin, aber es war schon weg.
Schade drum, aber nach der Dusche und sauberen Klamotten fühl ich mich
besser. Meine Stegnachbarn, es sind Spanier, sind neugierig und glauben gar
nicht, das ich aus Irland komme. Nach einem netten Gespräch und einer Flasche
Wein falle ich tot Müde in die Koje. Ich will morgen weiter.
02. August 2015
Nach der meist kühlen, bestenfalls vom Wetter her durchwachsenen Zeit in
Schottland und Irland, ist es sehr schön, wenn man am Morgen aufsteht und es
ist schon richtig warm und die Sonne scheint. Habe gut geschlafen, leider finde
ich am Morgen keinen Bäcker um frische Brötchen zu kaufen. Aber bei dem
schönen Wetter ist das kein Problem.
Ich will weiter, möchte nach Povoa de Varzim, ist schon Portugal. Ich werde von
meinen Nachbarn herzlich verabschiedet, als ich die Leinen loswerfe. Auch eine
kleine Flasche spanischen Wein wird mir noch rübergereicht.
Um 8.00 verlasse ich die
Der Atlantik ist sehr ruhig, nur leichter Wind mit kleiner Dünung. Die
„Seawind“ macht nicht groß fahrt, etwa 2-4 Sm aber ich bin ausgeschlafen, die
Sonne scheint, und ich genieße das schöne Wetter. Das einzige was hier nervt,
sind die vielen Fischer Reusen, die nur mit Plastik Kanistern und kleinen Bällen
gekennzeichnet sind. Obwohl ich mich recht weit von der Küste frei halte liegen
die hier und sind schlecht auszumachen. Solange ich nicht mit Motor fahre dürfte
ich da kein Problem haben, aber wenn die Leine von den Dingern in den
Propeller kommt, dann hab ich eins. Der Wind fängt an zu drehen und geht
gegen 14. 00 Uhr ganz weg. Nun muss ich den Motor starten, und hoffe dass sich
nicht eine von den Reusen Leinen im Propeller verfängt.
Die Marina ist nicht übermäßig voll, so bekomme ich noch einen guten
Liegeplatz.
Um 19.00 Uhr mache ich am Steg fest. Heute passiert nichts mehr, ich lasse den
Abend im Cockpit bei einem Bier und lese im Buch (Die Säulen der Erde),
ausklingen. Auch besuche ich noch eine deutsche Yacht, die auch hier am Steg
Liegt. Sie sind auf der Heimreise, sie wollen nach Hause.
03.082015- 04.08.2015
Hafentage in Povoa de Varzim. Die Anmeldung im Office ist unproblematisch
und freundlich. Auch meine Post von zu Hause ist angekommen, Moki hat mir
eine Seekarte (Übersegler Nordatlantik) und eine CD geschickt. Hab mich sehr
gefreut.
Povoa de Varzim ist eine kleine aber quirlige Stadt.
Ich war mal wieder erstaunt wie preiswert es in Portugal Brötchen gibt. Leider
ist es im Hafengebiet sehr dreckig, überall liegt Plastik herum, und niemanden
scheint es zu stören. Es stehen mehrere Boote im Marina Bereich an Land, die
hier wohl überwintern.
Ich versorge mich hier im Supermarkt mit Proviant. Auch versuche ich hier
einen neuen E-Book Rider zu bekommen, leider ohne Erfolg. In einem Großen
Elektronik Shop wusste ein Verkäufer was das ist, aber auf die Frage,- You have?
Kam die Antwort – No. Mir bleibt nichts weiter übrig, als nach Hause zu
telefonieren damit Moki mir eines schickt. Ich gebe die Adresse nach der Marina
in Figueira de Foz an, da es mein nächstes Ziel sein soll.
05.07.2015
7.00 abgelegt, ich habe leichten Wind, so dass ich gemütlich und entspannt
segeln kann. Obwohl ich mich weit von der Küste frei halte, muss ich immer
wieder auf die Bojen der Fischer achten, die hier weit draußen liegen. Auch die
Fischerboote kommen mir mehrmals sehr nahe. In der Nacht zum 6.August geht
der Wind ganz schlafen, so dass ich den Motor starte. So tuckere ich durch die
Nacht und hoffe, dass der Propeller keine Leine der Bojen fängt.
Alles geht gut, am Morgen gegen 8.00 laufe ich in den Hafen von Figueira de Foz
ein. Die Crew einer großen franz. Yacht geht demonstrativ unter Deck als ich
festmachen will, nur um nicht helfen zu müssen. Auch auf meinen freundlichen
Guten Morgen Gruß, reagieren sie nicht. Das die Franz. Segler auf Deutsche
recht arrogant reagieren, habe ich dann noch öfter erleben können, was mich
aber nicht sonderlich störte, ich habe sie auch links liegen lassen.
In Figueira de Foz bin ich vor Jahren schon mal Arbeitsmäßig gewesen, wir
haben hier in der Nähe einen Gasspeicher gebohrt. Ich habe versucht für einen
Tag ein Mietauto zu bekommen, um meine alte Wirkungsstätte zu besuchen,
habe aber leider keines bekommen.
Dafür habe ich die deutsche Crew der SY Baltimore kennen gelernt, die auch
hier in der Marina liegt, und haben einen schönen Abend verbracht, sie wollen
weiter zur portugiesischen Algaven Küste.
Ich wollte eigentlich länger in Figueira de Foz bleiben, da ich auf das Päckchen
von Moki mit dem neuen Tolino warte, aber das wird wohl nichts denn das
Päckchen ist laut Tracking Nr. nicht zu mir unterwegs sondern erst nach
Australien und kurz drauf ist es ganz verschwunden. Auf Nachfrage bei der
DHL, geht nur schriftlich, können die mir auch nicht helfen, ich soll warten.
Dieses Päckchen ist nie angekommen, es wurde dann nach einem halben Jahr
von der DHL als verschwunden ersatzlos abgehakt.- Nie wieder DHL für das
Ausland.
Am 08. 08., nach einem Telefonat mit Moki am Nachmittag, entschließe ich mich
nicht mehr auf das Päckchen zu warten. Morgen werde ich ablegen Richtung
Madeira.
Vom portugiesischem Festland nach Madeira
09.08.2015 – Sonntag
Tag 1
Um 8.00 Uhr im Hafen Office nach Päckchen gefragt,-negativ. Habe ausgecheckt
und gegen 9.30 abgelegt. Auch die SY Baltimore hat abgelegt, sie sind kurz vor
mir.
.
Unter Segel Ausfahrt Figueira de Foz
Die Wetterprognose für die Überfahrt sieht gut aus. Der Wind kommt mit 9-14
Kn aus NW; See etwa 1-2 m. Der Himmel ist Wolkenlos. Ich mache mit
5,5 bis 6,5 Kn gut fahrt. Langsam verschwindet das Festland achter aus, die
nächste Zeit werde ich nur noch Inseln besuchen. Die Baltimore bleibt an der
Küste und verschwindet auch aus dem Sichtbereich.
Ab 17.00 lässt der Wind langsam nach, knappe 10 Kn aus NW, und nimmt weiter
ab. Auch wird der Schiffsverkehr wieder dichter, da ich mich der Traffic Zone von
Cape Roca nähere. Das heist für mich, es wird eine recht schlaflose unruhige
Nacht. Der Seefunk auf Kanal 16 tut sein Übriges, denn anscheinend ist den
Wachen auf den Frachtern langweilig, und sie wetteifern damit, irgendwelche
ominöse Geräusche und dusseliges Gequatsche zu senden, die keinen Sinn
ergeben, sondern nur nervig sind. Um ruhe zu haben schalte ich den Seefunk auf
Kanal 72.
Es wird Abend
Gegen 01.00 Uhr schalte ich den Motor aus, etwa 10 Kn Wind, die Segel stehen
wieder. Zum Morgen frischt der Wind weiter auf, er kommt jetzt mit 15-18 Kn
aus N. Zur Sicherheit setze ich das Groß in’s 1. Reff, die Seawind läuft trotzdem
mit 5,5-6,6 Kn weiter.
Ich habe nicht viel geschlafen, Der Morgen beginnt wolkig mit einer
geschlossenen Wolkendecke
9.00 Uhr gefahren 123 Sm über Grund, KK 124°
Pos. 38°41‘ 840 N und 10°42‘ 920 W Etmal 123 Sm
11.08.2015 Dienstag
Tag 3
Wind ? 2-3 Kn, Dünung um die 1-2 m, Bewölkt. Gegen 10.00 kommt leichter
Wind auf, aus NW, Segel hoch Motor aus und so dümple ich mit 2,5-3,5 Kn Speed
dahin, aber ich segle. 12.00 Uhr, die Sonne ist durchgekommen und ich habe
wieder blauen Himmel, aber keinen Wind. Da ich nicht nur das Boot, sondern
auch mich mal wieder richtig waschen möchte, nehme ich die Segel runter, drehe
Bei und gehe ins Wasser um ein paar Runden ums Boot zu schwimmen. Achtern
setzt die Außenhaut langsam Algen an. Bei der Inspektion des Vorschiffes finde
ich kleine angetrocknete Tintenfische, also auch dort Klarschiff machen. Wie die
dort wohl hingekommen sind? Zum Mittag gibt es Spagetti. Ich muss den Motor
wieder starten, der Atlantik ist ruhig mit leichter langer Dünung und strahlend
blauem Himmel und Wasser, nur kein Wind. Hab die Nacht gut und ruhig in der
Koje geschlafen. Auch von Frachtern und sonstigen Schiffen, war nichts zu
sehen.
9.00 Uhr gefahrene 334 Sm über Grund
Pos: 35°58‘ 746 N und 013°27‘ 693 W Etmal: 91 Sm
12.08.2015 Mittwoch
Tag 4
Wind 6-8 Kn; NW. See ruhig, es ist bewölkt aber warm, laufe mit 3,5- 4 Kn
Speed. Ich habe gemütlich gefrühstückt und lasse es mir gut gehen. Gegen
13.00 Uhr starte ich wieder den Motor, da die Segel schlagen. Ab 16.00 Uhr dreht
der Wind auf N und ich kann die Segel auf Schmetterling stellen, Genua
ausgebaumt und Groß mit Bullentalje gesichert. 20.00 Uhr der Wind nimmt zu
und dreht auf NE. Ich luve das Boot ein wenig an, damit die Segel besser stehen
und ich somit eine ruhigere Nacht habe.
Die Nacht ist rum, die See ist etwas kappelig aber nicht so hoch, etwa 1m Welle.
Der Morgen ist etwas dunstig und es regnet ein bisschen.
09.00 gefahren 420,8 Sm über Grund
Pos: 34° 51‘989 N und 014°34‘990 W Etmal:86,8 Sm
13.08.2015 Donnerstag
Tag 5
Wind 7-14 Kn, aus NO Segel wieder geändert, Groß mit Bullentalje und Genua
weg. Es ist stark bewölkt, die See 1-1,5 m hoch, Welle ist kappelig. Speed um die
4-4,5 Kn.
10.00 Uhr, Wind frischt auf, liegt nun bei15-21 Kn aus NO, Boot macht gut
Fahrt, etwa 5 – 5,5 Kn. See weiterhin kappelig. Ich nehme wieder die Windy in
betrieb. 12.00 Uhr, Wind hat weiter zugenommen, nun bei 22 – 26 Kn. Die Welle
baut deutlich auf, ich denke es sind welche um die 4 m dabei, aber die Welle ist
auch länger und gleichmäßiger, so dass das Boot auch ruhiger liegt. Auch die
Segel stehen prima. 18.00, der Wind weiterhin 22 – 26 Kn aus NO, ich nehme die
Genua weg, da sie nur knallt und das Rigg belastet. Der Wind pendelt sich zur
Nacht mit 10 – 22 Kn ein, weiter aus NO. Das Groß sichere ich mit der
Bullentalje. Die Welle bleibt und die „Seawind“ geigt stark. Kann aber trotzdem
einigermaßen schlafen.
9.00 gefahren 538 Sm über Grund
Pos: 33° 17‘ 968 N und 015° 58‘ 265 W Etmal: 117,2 Sm.
14.08.2015 Freitag
Tag 6
Ruhiges Segeln.
Ich habe ein kurioses AIS Signal auf dem Plotter von einem Frachter, das Signal
bewegt sich rückwärts,-??!! Es ist ein schöner Sonniger Tag, heute werde ich in
Porto Santo ankommen. Ich halte schon ständig Ausschau, um das Land zu
sehen. Bei 10 00 Uhr werden langsam die Konturen der Insel sichtbar.
Porto Santo kommt in Sicht
Noch um diesen Felsen herum, dann kommt der Hafen in Sicht
Ich bin auf der kanarischen Insel Porto Santo angekommen.
Gegen 14.00 mache ich an einem freien Steg in der kleinen Marina fest. Ich freue
mich angekommen zu sein. Schräg gegenüber liegt eine deutsche Bavaria aus
Potsdam. Der Skipper sitzt im Cockpit und schaut neugierig herüber. Ich
begrüße ihn freudig und frage, ob er schon länger hier ist. Die Antwort ist für
mich ernüchternd „Was geht es dich an“. Ich ziehe mich diskret zurück, und
schaue den mit dem Ar….. nicht mehr an, der ist für mich erledigt. Ich habe aber
selten solche Typen getroffen.
Nachdem ich mich im Office und bei der dortigen Polizei angemeldet habe, muss
ich die „Seawind“ noch mal umlegen. Nun kann ich endlich mal wieder Duschen
um das Salz auf der Haut loszuwerden.
Nach einem kleinen Spaziergang im Hafengelände lasse ich den Abend bei einem
Bier ausklingen, und falle zeitig in die Koje.
Marina Gelände
Porto Santo
Gefahren über Grund
Von Figueira de Foz bis Marina Porto Santo : 563 Sm
15.08.2015 bis 17.09 2015
Hafentage in Porto Santo. Das Wetter ist toll, schon am Morgen mache ich mich
auf, um eine Bäckerei zu suchen, die ich nach einem Fußmarsch zum Ort Vila
Baleira auch finde. Die Brötchen sind sehr Preiswert und auch der Espresso
Kaffee schmeckt. Nach einem gemütlichen Frühstück erkunde ich die Insel und
versorge mich in dem Supermarkt. Porto Santo ist sehr schön, man kann sie
schon mit klein Karibik vergleichen
Am Abend lerne ich Wolfgang kennen, er ist mit seiner Frau Birte das 2. Mal auf
Weltreise. Wir treffen uns am Abend in meinem Boot, und verbringen schöne
Stunden. Er will auch weiter in die Karibik. Die Tage in Porto Santo vergehen
schnell. Hier an der Hafenmole sehe ich das erste Mal, dass sich Segler
verewigen. Auch ich verewige mich.